Was immer wir am Wochenende vorgehabt haben mögen - es kam ganz anders.
Am Freitag erreichte uns ein Schreiben der Gemeinde, wir möchten uns doch alsbald um den Zustand des Bürgersteigs kümmern oder Strafe zahlen, falls uns das lieber sei. Und damit wir den Samstag nicht mit solcherlei Tun verbringen, kam noch eine SMS von Nick, wir sollten doch in Ihren Kirschbäumen reichliche Nachlese halten.
Also fuhren wir am Samstag in die Kirschen, pflückten satte 60 Kilo Schattenmorellen und verarbeiteten sie am selben Tag noch weiter. Wie man sieht half Miguel nicht nur beim Pflücken, sondern stellte auch seine frischgewaschenen Füße zur Verfügung. Und nun stehen etwa 100 Liter Kirschmost im Keller, blubbern vor sich hin und werden uns ab Weihnachten als köstlicher Kirschwein munden. Falls er nicht, wie im letzten Jahr, zum noch köstlicheren Sherry mutiert.
Am heiligen Sonntag blieb uns dann nichts Anderes, als Strasse und Bürgersteig mit Besen und Lötlampe vom Unrat und Unkraut zu befreien. Im Nachhinein müssen wir zugeben, die Leute von der Gemeinde hatten nicht ganz unrecht, als sie uns verwarnten - es sah wirklich ganz schön ungepflegt aus. Aber jetzt können wir die "Nachkontrolle" mit gutem Gewissen erwarten.
Am Wochenende waren wir viel unterwegs, aber am Freitag nachmittag habe ich kurzentschlossen ein Stück Gartenzaun herausgeschnitten und durch das Türchen ersetzt, das ziemlich schief und sinnlos an der Einfahrt hing. Jetzt können wir sehr bequem unser Wohnmobil betreten, was vorher nur durch eine Kletterei zu bewerkstelligen war.
Diese Woche ist Miguel mitsamt seinem neuen Notebook für die Ferien bei uns, wir müssen zwar arbeiten, aber wir werden zusehen, daß wir viel Zeit für ihn haben. Aber vielleicht buddeln wir auch ein bisschen an den verbleibenden Wurzelstöcken.
In der vergangenen Woche haben wir nicht allzuviel geschafft bekommen, das lag im Wesentlichen an der Fussball-Europameisterschaft, die wir natürlich im Fernsehen verfolgen mussten. Die Hecke zum Nachbargrundstück hat immerhin einen hübschen Schnitt bekommen und sieht jetzt viel ordentlicher aus. Und weil der Anhänger vom Kollegen Schütz damit nicht annähernd voll war, mussten auch noch schnell zwei Büsche auf der bisher noch "unbehandelten" Seite der Terrasse sterben. Die Wurzeln sind allerdings noch drin, das wird die Aufgabe der nächsten Zeit.
Heute hatten wir uns bei Hanne's Eltern angemeldet und diese Verpflichtung mit einem Abstecher in den Pfälzer Wald verbunden. Von dort her kommen die Steine, die wir noch zur Vollendung unseres Trockenmäuerchens brauchten. Ein alter Mercedes namens Max hatte einmal mehr eine ordentliche Last zu schleppen. Vor dem Endspiel der EM haben wir die Steine dann auch noch schnell aufgeschichtet und das Ergebnis gefällt uns beiden ausgesprochen gut. Der obere Teil kann jetzt bepflanzt werden, unten muss der "Acker" noch bestellt werden.
Heute geht unser erster gemeinsamer Urlaub zu Ende. Gestern haben wir die Mittsommernacht gefeiert und heute Miguel's Firmung. Fotos von beiden Anlässen gibt es in der Bilderkiste.
In den letzten zwei Wochen haben wir eine Menge Kleinkram erledigt. So habe ich dem kleinen Duschbad unten eine Holzdecke verpasst, das sieht jetzt viel gepflegter aus. Die Kellertreppe sah von hinten immer wie ein schwarzes Spinnwebenloch aus. Jetzt gibt es dort eine Holzverkleidung. Und weil sich dabei eine etwa 30 cm tiefe Nische ergeben hat, habe ich kurzerhand ein paar Regalbretter eingepasst, wo jetzt einen Menge Bücher ihren Platz gefunden haben.
Hanne's Wohnung ist inzwischen auch leer, bis auf die Küche, die wir dem Nachmieter verkaufen möchten. Nur einen Nachmieter haben wir bislang leider noch nicht aufgetrieben.
Auch im Garten ist die Arbeit natürlich weitergegangen. Nachdem ein Gewitterregen unser frisch angelegtes Beet buchstäblich hinweg geschwemmt hatte, war uns klar, dass wir den Hang abstützen mussten. Das haben wir mit einer Trockenmauer erreicht, die Steine dazu stammen romantischerweise zur Hälfte aus dem Binger Wald und zur anderen Hälfte aus dem Pfälzer Wald. So wie wir.
Und nachdem das zumindest teilweise geschafft war, konnten wir endlich unsere kleine Palme einpflanzen.
Nachdem wir gestern den "Feind" besiegt hatten, konnten wir heute den Acker bereiten - also das verbliebene Stück umgraben und das ganz erhebliche Loch wieder verfüllen. Natürlich haben wir die kleineren Würzelchen vorher herausgesiebt, etwas anderes hätte Hanne's Ordnungssinn gar nicht zugelassen.
Bereits in den vergangenen Tagen hatten wir begonnen, rund um das verbliebene Gebüsch (ja, genau das, welches Hanne im letzten Bild als Hintergrund dient) herum zu buddeln.
Heute ging es ihm dann ernsthaft an's Leben. Rundrum wurde ein Graben mit bis zu 80 cm Tiefe ausgehoben und die vorhandenen Wurzeln gekappt. Anschliessend haben wir den Wurzelstock so weit unterhöhlt, daß wir auch dort die Wurzeln abschneiden konnten Schliesslich kippte die Wurzel und wir konnten das Ding herausrollen. Tragen war völlig illusorisch.
Und hier sieht man den Wurzelkiller beim obligatorischen Glas Wein neben der "erlegten Strecke"
Während ich begann, die Reste des Efeus zu entsorgen, hat sich Miguel um zwei weitere Wurzelstöcke gekümmert, die nun ebenfalls den Abfallhaufen zieren.
Die Wurzeln des Efeus, der ja zum Zeitpunkt seines Ablebens etwa in meinem Alter gewesen sein mag, waren auch nicht von schlechten Eltern. Und als ich schon dachte, das Schwerste wäre geschafft, klirrte der Spaten auf Beton: Da hatte jemand ein Fundament für irgendwas gegossen und war mit dem Beton alles andere als sparsam gewesen. War das ein Akt, bis das Trumm draußen war.
Als Hanne dann schliesslich - nachdem sie ihre Frisur mit frischer Farbe versehen hatte - begann, ein weiteres Teil des frischgerodeten Urwaldes in ein Beet zu verwandeln, war es so warm geworden, dass auch sie zur Badebekleidung griff.
Hanne begann den Tag mit dem Herrichten unseres zukünftigen Kräuterbeetes, Basilikum, Thymian, Oregano und sogar Lavendel hat sie in den letzten Tagen schon im Minigewächshaus vorgezogen. Mit ihrem selbstgeschnitzten Pikierstab wurden die Pflänzchen jetzt in der freien Natur ausgepflanzt.
Derweil machten Miguel und ich uns endlich Luft: die unselige, von Efeu bewachsene Bretterwand, die die Terasse verdunkelte, wurde abgerissen. Unglaublich, der Unterschied: Endlich können wir unseren Garten sehen!
Auch wenn der erste Mai der Tag der Arbeit ist, haben wir nix geschafft, denn die Holsatia hatte zum Maibummel gerufen.
Am Abend vorher hatte ich aber schon mein kleines Erfolgserlebnis: nach einer Grundreinigung und mit frischem Zweitaktgemisch knatterte der Rasenmäher fröhlich drauflos.
Heute habe ich mich mit dem Bad im Keller und dem Flur dort befasst. Weit bin ich zwar nicht gekommen, aber der Anfang ist gemacht. Gleich hole ich Miguel - wir haben schon beschlossen, daß das voraussichtlich warme Wochenende im Garten verbracht wird.
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