Einige kennen natürlich keine Verbote und brennen aus der fertigen Maische ihren eigenen Schnaps. Dazu will ich hier niemanden ermutigen, denn durch solcherlei Tun könnte sich die Staatsgewalt herausgefordert fühlen. Immerhin mit ein paar Informationen kann ich dienen, mit denen mich ein befreundeter Brenner versorgt hat: Man benötigt zum Brennen von Schnaps einen Destillationsapparat, kurz Destille genannt. Diese besteht aus einer beheizten Brennblase und einem Kühler, in dem der verdampfte Alkohol wieder verflüssigt wird, Lediglich ein brennvolumen von 0,5 Liter gilt hierzulande als legal, was bedeutet, dass der Besitz einer Anlage mit einer nicht mehr als einem halben Liter fassenden Brennblase in Deutschland nicht gleich strafbar wäre. Die Benutzung einer solchen ist jedoch schon in der Grauzone des Schwarzbrennens.

Zunächst füllt man die möglichst hochprozentige Maische in die Brennblase und heizt sie bis auf etwa 70° Celsius zügig auf. Nun dreht man die Heizung auf "kleine Flamme" und erhitzt die Flüssigkeit vorsichtig weiter. Da Alkohol ab 78°C verdampft wird das Gemisch in der Brennblase bald zu köcheln beginnen. Der Dampf verflüssigt sich im Kühler wieder und die ersten Tropfen rinnen heraus. Diese sollten sie verwerfen, zum Beispiel in ihre Scheibenwaschanlage, denn das ist der berüchtigte "Vorlauf". Danach kommt der sogenannte Edelbrand, den sie auffangen sollten. Je nach Stärke der Maische kann dieser bis zu 70% Vol. Alkohol haben. Zeigt das Thermometer, welches sich am höchsten Punkt der Anlage befinden soll, 91°C, beginnt der Nachlauf, der aus geschmacklichen Gründen nicht ohne weitere Behandlung zu geniessen ist. Man kann jedoch mithilfe von Aktivkohle einen geschmacklosen Alkohol daraus gewinnen, der dann zum Aufsetzen oder ähnlichen Zwecken sehr brauchbar ist. Den Edelbrand kann man verdünnen und nach einer gewissen Lagerungszeit geniessen!

Wenn Sie sich für dieses Thema näher interessieren, so möchte ich sie an die hervorragend gemachte Seite http://www.schnapsbrennnen.at der Doctores Schmickl und Malle verweisen, von wo sie auch ein ausgezeichnetes Buch erwerben können. Dies alles jedoch keinesfalls, ohne Sie nochmals eindringlich vor den strafrechtlichen Folgen des Schwarzbrennnens gewarnt zu hab

Wein, also auch unsere Erzeugnisse entsteht durch Vergären von zuckerhaltigen Früchten wie zum Beispiel Obst. Grundsätzlich geschieht das immer gleich, nämlich indem man gematschten Früchten in einem Gärgefäss Hefe zusetzt. Dabei wird der in den Früchten vorhandene Zucker (Fructose) in Alkohol umgewandelt. Je nach verwendeten Früchten wird man dabei ohne Zuckerzusatz wenig Alkohol erzielen. Im Kitzinger finden sich Tabellen, aus denen sich ermitteln lässt, wieviel Zucker man den Früchten zusetzen muss, um welchen Alkoholgehalt zu erzielen.

Die verwendeteten Hefen fühlen sich in einer nassen Umgebung am wohlsten, deshalb muss einigen Früchten Wasser beigefügt werden. Das Vermatschen macht man am besten nach alter Väter Sitte: nämlich mit den Füßen in einem Bottich. Es gibt noch weitere Zusätze, die im jeweiligen Rezept angegeben sind und für die betreffende Früchte notwendig sein können, nämlich Säure (Zitronen- oder Milchsäure) oder Pektinase (Antigel). Ersteres erleichtert mitunter bei säurearmen Obstsorten der Hefe die Arbeit, und letzteres bricht die Zellwände des Obstes auf und tut auf diese Weise das gleiche.

Auf das Gärgefäss setzt man nun unbedingt einen Gärspund und wartet ab. Bald beginnt es im Gefäss zu perlen und im Gärspund zu blubbern, die Gärung ist also in Gang gekommen. Bei dem Gas handelt es sich um Kohlendioxid, das bei der Alkoholbildung auftritt. Dieses Gas hat auch den Vorteil, die Maische vor den Keimen der Umgebungsluft zu schützen. Bald schwimmt der sogenannte Fruchtkuchen obenauf, das ist normal und liegt an den Gasbläschen in den Fruchtflocken. Nach einer Weile, das können durchaus ein paar Monate sein, hört es auf zu blubbern und irgendwann setzt sich der Fruchtkuchen und die übrigen festen Bestandteile zusammen mit der Hefe auf dem Boden des Gärgefässes ab. Wenn dieser Vorgang vollständig abgeschlossen ist, kann der fertige Wein mit einem Heber abgezogen werden. Nach einer weiteren Ruhephase kann probiert werden ... Eventuell und je nach persönlichem Geschmack kann nun auch noch ein wenig nachgesüsst werden.

Es war kaum zu glauben: Eine ganze Allee alter Birnbäume, um die sich offensichtlich niemand mehr kümmerte. Rasch war ein Kofferraum prall mit guterhaltenem Fallobst gefüllt. Zuhause angekommen wurde sofort eingemaischt. Das Ergebnis hatte zwar einen ausgezeichneten Geschmack, was aber dermaßen stark geraten, dass ich erstmals den Versuch machte, den fertigen Wein brennen zu lassen. Der fertige Birnenschnaps brauchte eine lange Lagerzeit, entlockt aber noch heute meinen Gästen wohlige Geräusche nach einem üppigen Essen ...

Nachdem meine Gattin auf der Trennung bestanden hatte, war ich in meiner Mietwohnung etwas gehandicapt, was die Weinherstellung betraf. Aber ich konnte es nicht lassen, als Bunkerklaus mich einlud, bei ihm Sauerkirschen zu herbsten. Daraus entstanden nach der bewährten Methode 45 Liter edelsten Stoffes. Die bei gleicher Gelegenheit geernteten Zwetschgen sollten ebenfalls Wein werden, aber sie wurden zu einem wunderbaren Sherry.

Meine Freundin Hanne fand mein Hobby interessant und wollte mittun, da erinnerte ich mich an die Birnenallee, und wir holten uns mal probeweise etwa 20 Kilo Früchte. Mit grossem Spass machten auch meine Kinder mit, als "eingemaischt" wurde. Mittlerweile ist etwas ganz Anderes entstanden als bei meinem ersten Versuch. Denn das Ergebnis schmeckt wie ein ausgezeichneter Weisswein mit einer zarten Birnennote im Abgang. Schon sind wir wild entschlossen, im nächsten Jahr eine grössere Birnenmenge zu herbsten.

Hagebutten hängen im Spätherbst bis in den Winter fast überall und kaum zu ermessenden Mengen rum. Ich habe sie mit meinen Kindern gesammelt und mit Zucker zu einem ordentlich starken Schluck vergären lassen, der noch dazu überaus gesund sein soll.

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