In aller Frühe kam die Firma Gerüstbau Kaya und stellte ein Gerüst um's Haus herum. Das war rund um den Carport und über dem Wintergarten schon ziemlich abenteuerlich. Am Montag soll's losgehen!

Beim Bau des Wintergartens war uns ja schon bewusst geworden, dass unser Dach nicht mehr im allerbesten Zustand ist. Nach 50 Jahren ist das eigentlich auch kein Wunder. Also haben wir angefangen zu planen: Wenn man das Holz am Dach schon erneuert, dann kann man auch gleich das Dach neu decken, egal wie die Dachpfannen aussehen. Bei der Gelegenheit sollte das Dach auch dringend gedämmt werden, die alte Dämmung besteht nach all den Jahren nur noch aus Bröseln. Oh! Das wird von der KFW gefördert! Besonders, wenn man die 17 Jahre alte Heizung (die ohnehin hoffnungslos überdimensioniert ist) durch eine moderne Brennwertheizung mit Solarmodulen ersetzt.

Ebenfalls gefördert werden neue, energiesparende Fenster und Haustüren. Hoss, der alte Fensterspezialist meinte, das würde nicht teuer, Fenster gibt es aus Polen.Nachdem wir an dieser Stelle angekommen waren, wurde der Hausherr dreist und erkundigte sich, was den wohl eine Photovoltaik kosten würde?

Alles in allem haben wir uns also eine vollständige Energiesanierung vorgenommen. Dafür braucht man einen Experten, und das ist niemand anderes als unser Herr Peitz, der uns seinerzeit das Haus vermittelt hatte. Wir haben gerechnet und gerechnet und am Schluss kam heraus, das das Ganze machbar ist. Die Energieeinsparungen zusammen mit den Einnahmen aus der Stromeinspeisung würden - hoffentlich - etwa die Hälfte der Finanzierungskosten gegenrechnen. Hinzu kommt natürlich, dass wir diese Arbeiten früher oder später ohnehin ausführen müssen, warum also nicht gleich jetzt!

Die Deutsche Bank war letztlich nur mit langen Zähnen und hochgezogenen Augenbrauen bereit, uns einen entsprechendes Darlehen zu geben, schließlich sind wir ja schon ziemlich belastet.

Noch bevor die Dachdecker aus Thüringen ankamen, war der Sohn von Hoss schon da und machte sich über die alte Heizung her. Nicht nur die Heizung selbst, sondern auch alle Rohre werden wir neu und besser - weil raumsparender machen.

Dafür musste die Heizung natürlich abgeschaltet werden. Als die Dachdecker auch bald ankamen und wie die Wilden den alten Dachpfannen zuleibe rückten, waren wir nicht nur zur Untätigkeit verdammt und auf unseren Ofen angewiesen sondern wir beide merkten bereits, dass eine gehörige Erkältung mit Fieber im Anmarsch war.

Für die Entsorgung der alten Heizung musste natürlich die Garage offenstehen, und so langsam merkten wir auch, dass es von oben immer kälter wurde, weil das Dach in Windeseile abgedeckt wurde.

IMG 6202Tatsächlich haben die Dachdecker es geschafft, das halbe Dach abzudecken ... nur an einigen Stellen liegen noch ein paar Ziegel herum. Morgen wird  wird damit begonnen, die alten Dachlatten zu entsorgen und auch sonst schadhaftes Holz zu ersetzen. Im Wohnzimmer sitzen zwei bibbernde Hausbewohner ...

IMG 6207Über dem Wohnzimmer werden schon die neuen Dachpfannen montiert und die sehen natürlich richtig chic aus. Nur leider, entgegen unseren Hoffnungen ist die Heizung nicht fertig geworden ... Wenigstens eine Art Notbetrieb hätten wir uns gewünscht. Aber leider werden wir uns auch über das Wochenende mit unserem Ofen behelfen müssen. Der ist zwar eigentlich sehr kräftig, aber ohnd isolierendes Dach kämpft er auch vergeben

Unsere Holzvorräteschwinden ganz gewaltig und wir sitzen immer noch im Wohnzimmer auf der Couch, rüsseln vor uns hin und sind wegen Fieber ausßer Betrieb.

Man glaubt es nicht. Das Dach ist so gut wie fertig und die Heizung läuft. Es wird warm. Aber wir haben buchstäblich den letzten Holzscheit verfeuert. Jetzt, wo es endlich wieder warm ist, schwindet auch langsam unsere Erkältung.

Heute steigen wir uns auf's Dach - der Dachboden wird gedämmt. In den Vergangenen Tagen habe ich mit Miguel schon einen Haufen OSD-Platten hochgeschafft und eine Neonröhre angeschlossen. jetzt bringen wir erst eine Dampfsperre an, darauf die Isolation und - zumindest in der begehbaren Mitte des Dachgeschosses - die begehbaren OSD-Platten als Fussboden. Das ist zunächst mal eine schwierige Aufgabe, denn Hoss ist weder der dünnste noch der kleinste und er darf sich nur auf den Balken bewegen, an allen anderen Stellen würde er sofort durchbrechen. Der begehbare Teil wird uns im Endzustand etwa 20 Quadratmeter Abstellfläche bringen, wenn er denn eines Tages fertig sein wird.

Wenn der begehbare Teil fertig ist, müssen noch alle anderen Ecken isoliert werden, also erst eine Dampfsperre und dann die Steinwollbahnen hineinpacken. Leider steht hier oben schon allerlei rum und somit auch im Weg.

Eigentlich hat es niemanden gewundert: Als die Jungs fertig waren und das Gerüst abgebaut war, sahen wir die Bescherung. Ein Deckenglas des Wintergarten war zu Bruch gegangen. Hoss hat ein neues Glas geordert und heute eingebaut. In den letzten Tagen sah das auch schon ganz schön bedrohlich aus und der zwischenraum zwischen den einzelnen Scheiben war voll Wasser gelaufen.

Aber jetzt ist alles wieder heile.

Ja, es geht langsam. Sehr langsam. Aber immerhin haben wir ein wichtiges Zwischenziel erreicht: Heute haben wir die Neue Terrassentür eingebaut. Die ist nicht nur viel besser gedämmt als die alte, sondern auch 1/3 und 2/3 geteilt. Das ist sehr viel praktischer als die alte Tür, bei der eigentlich beide Flügel zu schmal waren.

Vor dem Einbau musste die kleine Stufe zur Terrasse weichen. Hier war mal tatsächlich anständiger Beton benutzt worden, kein Wunder, dass ich eine ganze Weile dran rumgehämmert habe. Und bei der Gelegenheit auch gleich ein Stromkabel gehimmelt habe. Damit werde ich mich wohl bald wieder beschäftigen dürfen.

DSC06357Kaum zu glauben! Heute ging endlich unsere Photovoltaik an's Netz! Ich bin ziemlich sauer auf die Firma Elektro Bingenheimer: Er hätte uns bereits im Januar sagen können, was alles an Formularen nötig ist, schließlich hat er mit derlei Erfahrung und wir nicht. Und gewaltig hängen gelassen hat er uns auch.

Im Prinzip hätte die Anlage schon im März oder Spätestens Anfang April produktiv gehen können, aber gerade Bingenheimer hat's immer wieder verzögert. Da sind uns gewiss ein paar Hunderter durch die Lappen gegangen.

Aber wir wollen nach vorn schauen: Die Anlage hat eine Spitzenleistung von 8,5 Kilowatt und die erreicht sie auch. An einem schönen Tag kommen über 50 Kilowattstunden zusammen, dass sind immerhin um die 6,- €. Warten wir's also ab!

2016 10 13 HeizungSeitdem ich die Wetterdaten so schön angezeigt bekomme, ist natürlich der Wunsch entstanden, nun auch die neue Heizung samt Solarmodulen zu überwachen.

Im Microcontroller-Forum wurde ich fündig, da hatte ein Mitglied eine Schaltung nebst Software entwickelt, die das Bussystem der Heizung abhören kann. Nachdem ich nicht damit anfangen wollte, Platinen zu ätzen, musste ich mich durchkämpfen, bis aus dem Schaltplan ein Layout für ein Breadboard entstanden war.

Die in Python geschrieben Software setz allerdings eine Raspberry Pi voraus, ein Arduino reicht nicht. Nun kann ich alle relevanten Daten, von Wetter über die Leistungsdaten der Photovoltaik bis zu den Heizungsdaten auf einer Wenseite betrachten.

Hat Spaß gemacht!

Nein, heute wird nicht am Haus gearbeitet. Seit gestern liege ich im Katholischen Klinikum Mainz und bekomme 2 Stents in's rechte Bein. Seit etwa einem Jahr mache ich damit rum ... nach einer kurzen Strecke beginnt die Wade weh zu tun. Dr. Keitel hat das richtig diagnostiziert und nun muss ich nur noch warten, was die Doctores sagen und ich darf wieder heim.

Das KKM kann ich wirklich empfehlen. An keiner Station der dieversen Voruntersuchung musste ich lange warten (die können mit ihrer IT umgehen), jeder wusste bereits: "Ah Sie sind der Herr Linke, der raucht und Rotwein trinkt, kommen Sie herein wir haben schon auf Sie gewartet". Der relativ junge Arzt, der die OP durchgeführt hat, hatte unglaublich die Ruhe weg, ließ mich am Bildschirm zugucken und erklärte was er da gerade tat. Ich war so fasziniert, dass ich glatt vergaß, dass ich ja eigentlich Angst hatte.

Und dann war da noch die junge Dame, die in mein Krankenzimmer hereinstiefelte und sagte: "Guten Tag, meine Name ist ... und ich bin Ihre persönliche Krankenschwester! Sie waren noch nicht eingebucht also habe ich Ihnen aus den Resten ein kleines kaltes Büffeet zusammengestellt!" Klar sagt die das zu jedem, aber ich habe mich gleich gut umsorgt gefühlt!

Das letzte Fenster ist drin! Und dabei handelte es sich um den Ersatz für das alte Blechgaragentor. Hoss hatte viel zu tun in Erfurt, deshalb hat sich der Austausch der Fenster über den ganzen Sommer hingezogen.

Jedenfalls ist as ab heute auch im Winter warm in der Garage, das alte Blechungetüm war ja auch null isoliert und der Wind pfiff durch alle Ritzen! Wieder einmal etwas abgeschlossen.

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