Durch lautstarkes Schnaufen und Schmatzen wurden wir aufmerksam! Was war da los vor der Pergola?
Tatsächlich, da hatten zwei junge Igel ein Revierproblem zu lösen!
Mir gelangen ein paar niedliche Bilder (natürlich ohne Blitzlicht) und dann ließen wir sie weitermachen. Und die Beiden ließen sich's auch nicht verdrießen - bis wir längst im Bett waren.
Als wir die Hoddel kauften, war uns schon bewusst, dass es "gewisse Rostprobleme" gibt. Die Fahrerkabine habe ich ja bereits so weit als möglich verarztet und jetzt geht es an die Ladefläche! Die allerdings ist in einem wirklich erbärmlichen Zustand - kein Wunder, wenn man weiß, dass die arme Hoddel in Bielefeld zum Salz streuen eingesetzt war.
Die Seitenteile sind von unten her zerlöchert, der Falz, an dem sie festgeschraubt sind, ist bröckelig und das "Bett" besteht eigentlich nur aus Bröseln.
Im ersten Schritt habe ich heute die Plane, den Spriegel und die Kunsstoffwanne (Lining) entfernt. Da sah man schon das volle Elend.
Als nächstes mussten die Schrauben der Seitenwände raus. Aber ach! Die Schrauben sind an ihren Muttern total festgegammelt. Entweder sie reißen einfach ab oder bewegen sich überhaupt nicht, also ein Fall für die Flex oder sie drehen sich so schwer, dass ich nach einer Schraube schon verdammt fertig bin Ich bin ja auch weder der Jüngste noch solche Arbeiten gewöhnt!
Gegen 16:00 kommt die Sonne in die Einfahrt und ich muss aufhören. Viel zu heiß!
Zwei Seitenwände und die Heckklappe sind immerhin ab.
Zuerst galt es heute, die verbliebene Bordwand abzuschrauben. Ohne Flex ein aussichtsloses Unterfangen. Mein Entschluss steht fest: Es wird überall neue Schrauben geben!
Danach waren die beiden "Schutzbleche" dran. Die sind nur aus Plastik, die Schrauben ließen sich aber immerhin mit einer gewissen anstrengung lösen.
Die beiden Rücklichter sind ebenfalls an der Ladefläche angebracht und mussten abgeschraubt werden. Leider riss dabei wieder mal eine Schraube ab - das wieder einzubauen, dürfte fummelig werden!
Eigentlich war es das für heute, aber ich wollte doch noch mal versuchen, die Hydraulik von der Ladefläche zu lösen. Also fand sich ein Balken zum Unterstellen und nachdem Der Sicherungssplint herausgefummelt war, konnte man die Achse mit ein paar beherzten Schlägen lösen.
Das Gewicht der Ladefläche habe ich überschätzt! Zum Kippen reichen meine Kräfte ohne weiteres.
Morgen wird die Ladefläche abgebaut!
Heute wurde weiter geschraubt und auch geflext, bis endlich alles abgebaut war. Danach war es gar nicht so schwer, die ganze Ladefläche von der Hydraulik und auch den Gelenken zu lösen.
Schließlich half mir noch der Nachbar, das Ganze herumzudrehen und auf die Arbeitsböcke zu legen!
Ja, jetzt geht es darum, das alte Blech von der Trägerkonstruktion zu lösen. Das ganze ist ja miteinander verschweißt.
Die Schweißnähte sind kurz, immer nur so 10 - 20 mm aber es sind verdammt viele. Der nette japanische Schweißer hat sehr ordentliche Arbeit gemacht, leider aber auch an Stellen, an die ich mit der Flex unmöglich drankomme! Besonders die unzugänglichen Ecken machen mir noch Kopfzerbrechen. Aber ich lasse mich erst mal nicht verdrießen und arbeite mich der Reihe nach durch. Dieses Eck (im Bild) macht mir am meisten Sorgen? Wie soll ich da drankommen?
Auch gestern verging der Tag mit dem Lösen weiterer Schweißnähte. Um sicher zu gehen, dass eine Naht auch wirklich "auf" ist, hebel ich immer mit einem dicken Schraubendreher herum. Und oft genug ist die Naht eben nicht auf. Bis ich zum Brecheisen wechselte, damit kann man eventuelle Behinderungen auch einfach aufbrechen! Damit ging es schneller - auch in manchen Ecken!
Heute waren "nur" noch zwei üble Ecken zu lösen, nämlich zwischen der Aufnahme für die Hydraulik und an einen Metallteil, dessen Funnktion mir schleierhaft bleibt! Was habe ich da gebohrt, gesägt, gehämmert und gebogen. Nur gut, dass ich mir diese Problemzonen für heute gelassen habe und sonst heute nichts mehr ansteht!
Aber irgendwann war es dann endlich so weit: Auch die letzte Verbindung hatte sich mit einem lauten "Pong" gelöst. Die beiden Einzelteile sind nicht zu schwer für mich und so lag bald der Unterbau vor mir auf den Arbeitsböcken. Das rostige Blech wartet auf unseren freundlichen Schrotti!
Ein bisschen Rost habe ich schon entfernt - der Rest kommt morgen!
Natürlich war auch der Unterbau schon reichlich angerostet, aber das war ja bekannt. Und es ging auch wirklich nur darum, die Träger ordentlich zu entrosten. Das ist gestern und heute geschehen. Vor allem die "Oberseite" muss schön sauber werden, denn wenn das Blech des "Bettes" (die Amis nennen das "Bed") angeschweißt ist, werde ich da nicht mehr drankommen. Deshalb hat eben diese Oberseite jetzt auch schon einen doppelten Rostschutz-Anstrich bekommen.
Montag und Dienstag habe ich mich wieder einmal im Schweißen geübt. Ja, natürlich, aus mir wird auf meine alten Tage kein Schweißer mehr, es hat seinen Grund, weswegen Schweißer 3 Jahre lernen müssen - ich hatte nur 3 Tage. Die ersten 10 Schweißnähte ließen mich schier verzweifeln, aber dann wurde es mit jeder Naht ganz langsam besser!
Nein, bei weitem nicht gut, aber immerhin besser! WIG-Schweißen funktioniert immer nach der selben Methode: "brrrrz - tunk - brrrz - tunk" und so weiter. Getunk wirde der Draht mit dem Zusatz - ein Schweißdraht eben.
Bilder habe ich davon nicht gemacht. Wer möchte sich schon gern als schweißtechnisches Unschuldslamm outen? Irgendwann habe ich entschieden, dass es jetzt genug ist! Das Blech hält!
Und damit konnte ich damit beginnen, das Ganze (die Unterseite) zu streichen. Zuerst zwei Anstriche mit Rostschutzprimer und dann den original grauen Kubota Lack! Ja, ein Lackierer werde ich auch nicht - aber es ist gut genug für Unterseite einer Baumaschine und für meine Ansprüche! Wichtig ist: Die Lackschichten sind dick und halten auch einen Steinschlag aus! Das Streichen hat länger gedauert als gedacht: Am ersten Tag habe ich mir eine bitterböse, blutende Blase am Mittelfinger geholt! Am PINSEL! Das darf ich keinem erzählen!
Ich habe mich ein bisschen gegen das erste Seitenteil gesträubt. In den letzten Tagen hatte ich schon übelste Träume von gebratenen Riesenlöchern und davonfliegenden Blechteilen gehabt! Eben alles, was man sich als Zauberlehrling so ausmalt, bevor es an eine neue und ungeübte Arbeit geht!
Deshalb habe ich erst einmal ein bisschen aufgeräumt und die Hoddel saubergespritzt. Schließlich fand ich aber keine geeignete Ausrede mehr und nahm mir das "Kopfteil" vor. Eigentlich gar nich so schwierig, das neue Blechteil einzupassen: Ich lege es einfach über den alten Rost, schneide denselben mit der Flex schön sauber ab und schon passt das neue Blechteil - mit einer kleinen Überlappung zum Schweißen. Eine "Stoßnaht" traue ich mir nicht zu!
Und am Ende klappt es tatsächlich: Nachdem die vertikalen Nähte ganz gut gelungen sind, geht es auf die "Strecke": die 1,30 m lange Horizontalnaht! Immer ein kurzes "brrz" mit einer Bewegung oben-unten-oben, dann einen Moment warten und dann, ein paar Millimenter weiter, das nächste brrz!
Auf diese Weise habe ich in einer guten halben Stunde die ersten 30 cm relativ sauber hinbekommen. Auf dem Bild sieht man noch die "Schmauchspuren", die die wegbrennende Zinkbeschichtung hinterlässt! Die werden aber noch mit der Drahtbürste beseitigt! Tatsächlich: wie befürchtet habe ich ein Loch in das Blech gebruzzelt. Aber, mit viel "Zusatz" und einigen vorsichtigen BRRRZ habe ich das Loch einfach geflickt! Auch wenn das kein Kessel war, glaube ich, dass ich jetzt fluchen darf wie ein "Kesselflicker"!
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